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1262. Oktober 5. Acta sunt hec in Chelad, a° d. 1262 nono id. Okt. in translatione bei Stanizlay.

resp. Spt. 27. nono id. in translat. b. Stanizlay.

Wladizlaus, Herzog von Oppeln, urkundet, dass die Gebr. Bogus und Paulus Zlesienses, Söhne des weiland Raczlaus Brukalich, den Erbschaftsanteil in Brukalich, welchen sie unter ihren übrigen Brüdern Erhalten, dem Stifte Heinrichau im Eintausche gegen einen Antheil von Milejevich (Millowitz bei Beuthen in O/S.) überlassen, diesen letzteren aber, nachdem sie ihn einige Zeit besessen, um 8 Mk. an Puczlaus, den Bruder des Jarozlaus Kast. von Oswencim (Auschwitz) verkauft haben, von welchem, nachdem er den Antheil lange Zeit in Besitz gehabt, ihn dann das Stift um 8 Mk. zurückgekauft hat.

Z. wie in No. 1137, nur dass der letzte Z. Steph. als rector ecclesie in Chelaz bezeichnet wird.


Or. m. S. an rothem Seidenfaden P.-A. Heinrichau 7. Gegen diese Urk. und die in ihr enthaltene Chronologie hat Stenzel (Gründungsb. v. Heinr. S. 68 Anm.) gewichtige Bedenken erhoben, die Handschrift der Urk. auf linirtem, vergrautem, rauhem Pergamente, welches die Schrift vielfach hat löschen machen, (selbst die Möglichkeit einer durchgängigen Rasur älterer Schrift ist nicht ausgeschlossen) erscheint in manchen Stücken verdächtig, die über die Linie gehenden Buchstaben (z. B. d., h.) haben vielfach grosse Schlingen), die Orthographie Raczlaus, Puczlaus mit cz ist in jener Zeit zwar nicht unerhört, aber selten, das Datum nono id. Oct. in translat. b. Stan. ist in dieser Zusammenstellung vollends unsinnig. Das Siegel ganz wie bei No. 1137. Kurz die Urk. ist schwerlich echt, ohne dass jedoch die darin angeführten Thatsachen im Grossen und Ganzen unwahr zu sein brauchen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.